03.03.2021 – Interview Head Coach Paul Martens

Interview Headcoach Ü19 Paul Martens

In welcher Sparte bist du Coach?
Ich bin Head Coach des Ü19-Teams.

Kannst du uns ein bisschen mehr über dich selbst erzählen?
Ich bin 37 Jahre alt. Seit 2007 bin ich als Spieler, Vorstandsmitglied und später dann als Coach bzw. Head Coach bei den Foxes dabei. In dieser Zeit habe ich alle Höhen und Tiefen mitgenommen. Aufstiege, Abstiege, Verletzungen und sonst alles, was einem beim Sport widerfahren kann.

Seit wann hast du die Position des Head Coaches?
Seit 2014.

Wie bist du zum American Football gekommen?
Ich wurde damals beim Bälle werfen angesprochen, ob mein Kumpel und ich nicht mal beim Training vorbeischauen wollen. Und da mein Kumpel das schon öfter vorgeschlagen hatte, gab es dann keine Ausrede mehr für mich.

Was ist dein Lieblings- College/NFL Team?
Das sind die Baltimore Ravens.

Hast du eine Trainerlizenz und falls ja welche?
Ja, ich habe die C-Lizenz.

Hast du selbst Spielererfahrung?
Meine Rookie Saison habe ich als Defense End verbracht, danach habe ich fünf Jahre Linebacker gespielt.

Was sind wichtige Positionen deiner bisherigen Trainerlaufbahn?
Bisher gab es da nur die Foxes.

Was sind deine persönlichen Ziele als Headcoach?
Je länger ich coache, umso wichtiger ist es mir geworden, Spieler in ihrer Entwicklung voranzubringen. Gewinnen macht unheimlich Spaß, ohne Frage, jedoch ist es wesentlich befriedigender, zu sehen, wie sich Spieler entwickeln und zu wissen, dass man daran Anteil hatte. Niederlagen gehören dazu, aber lassen sich eben viel besser verdauen, wenn der Fortschritt erkennbar ist.

Auf was für eine American Football Laufbahn blickst du zurück?
Ich habe 2012 bei den Foxes als Position Coach für die Linebacker angefangen. War dann 2013 Defense Coordinator und Interims-Head-Coach und dann eben ab 2014 Head Coach.

Hast du ein Vorbild als Trainer?
Eher weniger. Ich versuche meinen eigenen Weg zu gehen, wobei ich natürlich ganz genau schaue, wie die Großen in diesem Sport ihre Jobs machen.

Wie sieht bei den Foxes eine übliche Trainingswoche, außerhalb von Corona, aus?
Als Coach: Montags und donnerstags Trainings- bzw. Spielvorbereitung, dienstags und freitags Training, am Wochenende Spiel und zwischendurch soviel Film schauen wie es geht, um sich auf Gegner vorzubereiten und auch die eigenen Trainingseinheiten und Spiele auszuwerten.

Was möchtest du mit den Foxes in den nächsten Jahren erreichen?
Wie bereits gesagt, steht die Verbesserung der Spieler bei mir an erster Stelle. Sie ist der Grundstein, um am Ende erfolgreich Football zu spielen. Das ist natürlich unter den aktuellen Bedingungen schwieriger geworden, aber alle anderen Teams sitzen da im gleichen Boot.

Wie bewertest du die aktuelle Personaldecke im Kader, bei den Trainern sowie im Staff?
Klar, mehr ist immer besser. Allerdings muss es am Ende immer passen. Ich weiß, was ich an den Leuten im und um das Team habe. Ich freue mich auch über die Neuzugänge, die auch trotz der Pandemie den Weg zu uns finden. Aber auch hier ist mir wichtig, dass sie sich nahtlos in das bestehende Gefüge einordnen und uns damit als Team auf und neben dem Feld stärker machen.

Was möchtest du unbedingt als Coach noch erreichen?
Träume habe ich natürlich auch. Da es als Spieler nie mit dem Aufstieg in die Regionalliga geklappt hat, ist das natürlich ein Meilenstein, den ich nun als Coach gerne erreichen will. Aber auch hier ist eher der Weg das Ziel.

Hast du konkrete Ziele für die schwierige Saison 2021?
Am Ende geht es darum, unser Potential konstant aufs Feld zu bringen. Dann können wir auch mit jedem Gegner in unserer Liga mithalten.

Wie habt ihr die Zeit des Lockdowns überwunden? Wie ist die aktuelle Situation im Team?
Wir waren in der glücklichen Lage, letztes Jahr wenigstens an einem Ersatzspielbetrieb teilzunehmen, der idealerweise genau zwischen die Lockdowns im Frühling und Herbst gepasst hat. Eine gewohnte Saisonvorbereitung ist in der Tat sehr schwierig dieses Jahr. Neben einem kleinen täglichen Homeworkout halten wir uns mit wöchentlichen Online-Theorieeinheiten fit. Die Vorfreude steigt mit jeder Einheit und wir hoffen, dass es bald wieder sicher genug ist, gemeinsam draußen trainieren zu können.

Wie bereitest du dich auf die Saison / Spiele vor?
Ich stecke jede Menge Planung und Organisation rein. Das geht los mit der Erstellung eines Rahmentrainingsplans und dessen Ausgestaltung. Wann fahren wir ins Trainingslager, wann machen Testspiele Sinn? Solche Sachen eben. Dazu kommt dann die Auswertung der letzten Saison, um die Stellschrauben zu finden, an denen man drehen muss, um erfolgreicher zu werden.

Wie viel Zeit investierst du ins Coaching?
Die meiste Zeit verschlingt wohl das Videostudium während der Saison. Da kommen schon ein paar Stunden jede Woche zusammen. Ganz ohne Zweifel stellt Football den Kern meiner Freizeit dar.

Was war dein schönstes Erlebnis als Coach?
Einer der emotionalsten Momente war sicherlich der erste Sieg in der Saison 2018, der der erste nach anderthalb Jahren war.

Wenn du dir als Coach etwas wünschen könntest, was wäre das?
Gute Frage… Luft nach oben ist sicherlich in vielen Bereichen. Allerdings bin ich sehr zufrieden mit dem Umfeld und was der Vorstand in den letzten Jahren leisten konnte, um unsere Trainingsbedingungen weiter zu verbessern.

Macht dir das, was du tust, Spaß?
Ja, auch wenn es sehr viel Kraft und Zeit einfordert, weiß ich spätestens wieder nach der ersten Trainingseinheit, warum ich das Ganze eigentlich mache.